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09.08.2024 08:00
Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich an Flughäfen lange Warteschlangen bilden, besonders in den Sommermonaten. In den letzten Jahren haben einige Flughäfen in der EU und Großbritannien, darunter Rom Fiumicino, Amsterdam Schiphol, Berlin-Brandenburg und London City, sogenannte C3-Scanner eingeführt, um den Sicherheitsprozess zu beschleunigen.
Diese Scanner, die ähnlich wie CT-Geräte in Krankenhäusern funktionieren, erstellen dreidimensionale Bilder des Gepäcks und ermöglichen es, dass Laptops und Flüssigkeiten nicht mehr separat gescannt werden müssen. Dies führte zu einer Zeitersparnis und erlaubte es den Reisenden, mehr als 100 ml Flüssigkeit im Handgepäck mitzuführen. Im September 2023 wurden diese Scanner am Flughafen Frankfurt getestet und in Betrieb genommen, und auch die Flughäfen Köln-Bonn, München, Stuttgart und Düsseldorf nutzen bereits diese Technologie.
Ab dem 1. September wird die Europäische Union jedoch wieder die 100-ml-Begrenzung für Flüssigkeiten im Handgepäck einführen. Das bedeutet, dass Passagiere ihre Flüssigkeiten erneut in einem durchsichtigen Beutel sammeln und separat scannen lassen müssen, wobei insgesamt nur ein Liter Flüssigkeit erlaubt ist. Der Grund dafür ist, dass die EU-Behörden Informationen erhalten haben, die darauf hinweisen, dass die Geräte nicht den Standards entsprechen, für die sie zugelassen wurden.
Es gibt derzeit keinen festgelegten Zeitrahmen, wann diese Regelung wieder gelockert werden könnte. Laut der Europäischen Kommission handelt es sich hierbei um eine Vorsichtsmaßnahme aufgrund eines vorübergehenden technischen Problems und nicht um eine Reaktion auf eine neue Bedrohung. Die Mitgliedstaaten arbeiten derzeit an technischen Lösungen für das Problem. Auch in Großbritannien, wo viele Flughäfen bereits die neue Technologie eingeführt haben, wurde die 100-ml-Regel wieder eingeführt.
Der Internationale Flughafenrat (ACI) hat die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten dazu aufgerufen, einen Plan zur Aufhebung der 100-ml-Beschränkung zu erstellen. Die Behörde befürchtet, dass die Wiedereinführung der Regelung zu erheblichen betrieblichen Herausforderungen führen wird.
Diese neue Regelung könnte nicht nur zu längeren Wartezeiten für Reisende führen, sondern auch finanzielle Auswirkungen auf die betroffenen Flughäfen haben. Die Anschaffung der C3-Scanner war etwa achtmal teurer als die herkömmlichen Geräte, eine Investition, die durch die Entscheidung der EU vorerst entwertet wäre.
Olivier Jankovec, der Generaldirektor des ACI, betont, dass Flughäfen, die frühzeitig in diese Technologie investiert haben, durch die neue Regelung sowohl operativ als auch finanziell erheblich benachteiligt werden. Diese Flughäfen hatten die C3-Scanner in der Annahme angeschafft, dass die EU die Geräte uneingeschränkt genehmigt hatte.
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